Warum Weihnachtssterne nicht lange in der Wohnung halten

Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima) sind in der Adventszeit aus vielen Wohnzimmern nicht wegzudenken. Ihre leuchtend roten, rosa, oder cremefarbenen Hochblätter bringen festliche Stimmung in die Wohnung. Doch oft kommt die Ernüchterung schnell: Die Pflanze verliert Blätter, wird welk oder geht gar ganz ein. Woran liegt das?

Rote Blätter sind keine Blüten Ein häufiger Irrtum ist, dass die leuchtenden roten Blätter des Weihnachtssterns Blüten sind. Tatsächlich handelt es sich hierbei um Hochblätter (Brakteen), die die eigentlichen, unscheinbaren Blüten umgeben und schützen. Die kleinen gelblichen Knospen in der Mitte der Hochblätter sind die echten Blüten des Weihnachtssterns. Die auffälligen Hochblätter dienen in der Natur dazu, Bestäuber anzulocken.

Wie werden die roten Blätter erzeugt? Die roten Hochblätter entstehen, wenn der Weihnachtsstern über mehrere Wochen hinweg täglich weniger als 12 Stunden Licht erhält. Dieser Prozess wird als Kurztagsbehandlung bezeichnet. In dieser Phase sollte die Pflanze für etwa 14 Stunden am Tag im Dunkeln stehen, um die Bildung der farbigen Hochblätter zu fördern. Nach einigen Wochen zeigt sich die typische Rotfärbung, die zur Weihnachtszeit ihren Höhepunkt erreicht.

1. Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen Weihnachtssterne stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo sie in warmem, feuchtem Klima gedeihen. Beim Transport von der Gärtnerei nach Hause werden sie oft kalten Temperaturen ausgesetzt, was die Pflanze stark schwächt. Selbst ein kurzer Aufenthalt in kalter Luft (unter 12 Grad Celsius) kann zu Blattfall führen.

2. Falscher Standort In der Wohnung benötigen Weihnachtssterne einen hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Platz direkt an der Heizung oder in zugigen Bereichen wie Fenstern oder Türen kann die Pflanze stressen und das Abwerfen der Blätter begünstigen.

3. Zu viel oder zu wenig Wasser Weihnachtssterne reagieren empfindlich auf Staunässe ebenso wie auf trockene Erde. Die Wurzeln der Pflanze faulen schnell, wenn sie zu lange im Wasser stehen. Umgekehrt führt Trockenheit dazu, dass die Pflanze welkt. Idealerweise wird der Weihnachtsstern gegossen, sobald die oberste Erdschicht trocken ist.

4. Zu trockene Luft Heizungsluft im Winter sorgt für eine niedrige Luftfeuchtigkeit, die Weihnachtssternen zusetzt. Trockene Luft begünstigt Schädlinge wie Spinnmilben, die die Pflanze schwächen. Ein gelegentliches Besprühen der Blätter kann Abhilfe schaffen.

5. Zu kleine Töpfe und minderwertige Erde Oft werden Weihnachtssterne in zu kleinen Töpfen verkauft, wodurch sich die Wurzeln nicht ausreichend entwickeln können. Hinzu kommt, dass die verwendete Erde häufig von minderer Qualität ist und nicht genügend Nährstoffe bietet. Umtopfen in einen größeren Topf mit hochwertiger Erde kann helfen, die Pflanze gesund zu erhalten.

6. Pflegefehler nach der Blühte Viele Weihnachtssterne werden nach der Weihnachtszeit entsorgt, da sie ihre farbigen Hochblätter verlieren. Doch mit der richtigen Pflege kann die Pflanze im nächsten Jahr erneut blühen. Nach der Blühtephase benötigt der Weihnachtsstern eine Ruhezeit mit weniger Wasser und kühleren Temperaturen.

Fazit Weihnachtssterne sind wunderschön, aber auch anspruchsvoll. Wer ihre Bedürfnisse kennt und darauf eingeht, kann sich länger an der Pflanze erfreuen. Achten Sie auf einen warmen Transport, einen geeigneten Standort und die richtige Wassermenge – so bleibt Ihr Weihnachtsstern möglichst lange frisch und gesund.

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